Nida und die Kurische Nehrung

Gleich gegenüber des Hafens von Klaipéda beginnt der Nationalpark der Kurischen Nehrung, zu der regelmäßige Fährverbindungen bestehen. Die Kurische Nehrung ist seit 2000 UNESCO Weltnaturerbe und ohne Zweifel eine der schönsten und einzigartigsten Landschaften Europas. Bei einer Reise durch das Baltikum sollte man auf gar keinen Fall die Kurische Nehrung, die Sahara an der Ostsee, als Reiseziel auslassen.

Die Nehrung ist eine schmale, 98 Kilometer lange Halbinsel, die durch die Grenze zwischen Litauen und dem russischen Kalinigrader Gebiet in zwei Teile geteilt ist. Bis in das 15. Jahrhundert war sie bewaldet. Aber starke Sandstürme haben immer wieder die Nehrung heimgesucht und die Wanderdünen haben Fischerdörfer unter sich begraben. Trotzdem schafften es die Bewohner, gegen die Naturkräfte zu bestehen und ihre Dörfer wieder aufzubauen. 1825 begann die Wiederaufforstung der Nehrung. Doch bis heute gibt es noch große Areale mit sich ständig bewegenden Sanddünen. Der Sand bewegt sich mit etwa 20 Metern pro Jahr und hat bereits 14 Dörfer verschluckt. Es wird befürchtet, daß die Kurische Nehrung möglicherweise in ein paar Jahrzehnten verschwunden sein könnte, wenn die Dünen weiter wie bisher in Richtung Ostsee wandern.

Im Ort Smiltyne auf der nördliche Spitze der Kurischen Nehrung befindet sich ein beliebtes Meeresmuseum mit Aquarium und Delphinarium sowie eine Naturausstellung über den Nationalpark. Der wichtigste und wohl bekannteste Ort auf der Kurischen Nehrung ist jedoch Nida, zu deutsch Nidden. Wie alle Fischerdörfer auf der Nehrung liegt Nida auf der Ost-Seite der Halbinsel, die der offenen Ostsee abgewandt ist, am Kurischen Haff. Das Haff ist eine flache Lagune, die durch die Nehrung fast komplett von der Ostsee abgeschnitten wird - nur bei Klaipeda besteht eine Verbindung zur Ostsee. Nida ist für das mildeste Klima Litauens und die meisten Sonnenstunden bekannt und ist der größte Ferienort auf der Halbinsel, kurz vor der Grenze zu Russland gelegen. Der Ort musste in der Vergangenheit mehrmals verlegt werden, um den wandernden Dünen zu entkommen.

Die Lage zwischen Haff, Sanddünen, Kiefernwäldern und die traditionellen Holzhäuser machen Nida zu einem idealen Ferienziel. Auch der Schriftsteller Thomas Mann war von der Kurischen Nehrung beeindruckt und ließ sich in Nida ein Ferienhaus errichten. Heute beherbergt dieses eine kleine Ausstellung und ein Kulturzentrum, das jedes Jahr das Thomas-Mann-Festival veranstaltet. Zum touristischen Angebot zählen in Nida - neben Restaurants und Unterkünften - beliebte Ausflüge mit den historischen Kuren-Kähnen auf dem Haff. Wander- und Fahrradtouren, Schwimmen und Windsurfen sind weitere Aktivitäten. In den Wäldern der Kurischen Nehrung soll es gelegentlich sogar mögliche sein, Elche zu Gesicht zu bekommen.

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Litauen  Ostsee  
ViaBaltica.de, 17. März 2018

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